Keine Punkte, dennoch ‘safe’

Barbara Inderbitzin Frauen 1. Liga KF

Diesmal wollten die Frauen der VIPERS ihre Widersacherinnen aus Hinwil-Tann bodigen und auch den zweitplatzierten Glattal Falcons die Flügel stutzen. Beinahe wären beide Unterfangen geglückt – knapp daneben ist aber halt auch vorbei.

Es ist so ein VIPERS-Ding: Anpassung. Eine Metapher gefällig? Hier:
Die Schlange spielt mit einem schwächlichen Mäuschen; lässt es zappeln und leiden und tut nicht viel dafür. Wenn das Mäuschen dann aber die letzten Lebensgeister aktiviert – geht es zackig, bis es sich ganz aus dem Staub gemacht hat!
Müssen sich die InnerSchwyzer Schlangen mit schwächlichen Gegner*innen messen, kommen sie kaum in die Gänge und riskieren nicht selten eine ärgerliche Niederlage (obwohl sie klar die besseren Voraussetzungen gehabt hätten); oder sie geraten – andersherum – in ein Hoch und sind in der Lage, die am übermächtigsten scheinenden Gegner*innen in die Knie zu zwingen!
…einmal so und einmal so hat es sich an diesem neunten und letzten Meisterschaftstag abgespielt…

Zu selten am Ball
Am Schiedsrichter lags nicht (was es ja sowieso nie tut) – aber: Der Unparteiische pfiff eine VIPERS-Akteurin schon in der zweiten Minute zurück und gab ihr Bedenkzeit auf der Strafbank. Glücklicherweise trug das regelmässige Boxplay-Training der letzten Wochen Früchte und die zwei Minuten mit einer Feldspielerin weniger wurden schadlos überstanden. Nur knapp fünf Minuten später brachte die gutgelaunte Shaienne Suter die InnerSchwyzerinnen in Führung, indem sie einen Fehlpass der Zürcher Oberländerinnen abfing und ihn eiskalt einschob. Dumm nur, dass emotion Hinwil-Tann kurze Zeit später ausglich, mit einem geglückten Konter nachlegte und kurz vor der Pause wieder einen Treffer landete. Dieser unglückliche Rückstand, in den die VIPERS schon nach 20 Spielminuten geraten waren, war die logische Konsequenz aus mangelhafter Ballkontrolle, zu wenig Nachdruck in der Verteidigung, Nachlässigkeit im Allgemeinen und fehlendem “Pfupf”! Da waren Captain Jasmin Reichlins Tore in der zweiten Hälfte wohl eine gute Sache – aber die Gegnerinnen schliefen nie, waren schnell auf den Beinen und liessen sich dann in den letzten zwei Minuten schon gar nicht mehr von einer Feldspielerin mehr anstelle von Goalie Karin Appert beeindrucken. Leider ist also die “Mission emotion” erneut gescheitert und die VIPERS mussten sich – wie schon bei der Begegnung in der Vorrunde – mit nur einem kläglichen Tor Unterschied geschlagen geben.

Fast schon zu souverän
Mit einem Powerplay-Treffer brachte – schon wieder – Shaienne Suter ihre Farben ein erstes Mal in Führung. Diesmal liess das Gegentor knapp eine Zeigerumdrehung später die Frauen von “Bitti” und “Stäck” jedoch kalt: Corina Linggi und Shaienne Suter sorgten mit Jasmin Reichlin postwendend dafür, dass wieder die grösseren Ziffern auf der Anzeigetafeln für die VIPERS geschaltet werden konnten als für die Falcons! Es schien in dieser zweiten Partie des Tages, als hätten die InnerSchwyzerinnen eingesehen, dass es mehr Drive, Selbstvertrauen und den Zug nach Vorne braucht, um Nägel mit Köpfen zu machen. Wie es die Einleitung oben zu erklären versuchte: Die VIPERS passten sich auch hier wieder an – diesmal aber sogen sie den Tatendrang der Glattalerinnen auf und hielten tipptopp mit deren Tempo mit. Karin Appert im Tor liess sich in diesem letzten Meisterschaftsspiel der Saison nicht lumpen und trumpfte sensationell und absolut abgeklärt auf. Die Boxplay-Formationen Anderegg/Linggi und L. Reichlin/Steinauer (die es in diesem Match auch wieder brauchte) schlugen sich souverän und mussten kein einziges Gegentor hinnehmen. Da war es doch wahrhaftig ein Jammer, dass es die VIPERS in den letzten Spielminuten nicht mehr zustande brachten, das einzige Gegentor der zweiten Spielhälfte wettzumachen oder gar ganz auszubügeln. Zum zweiten Mal an diesem Spieltag mussten die VIPERS als Verliererinnen vom Feld und mussten die Bitterkeit von nur einem Tor Unterschied erneut auf deren Zungen spüren.

Mit dieser neunten und letzten Meisterschaftsrunde ging eine ereignisreiche Saison 2022/23 zu Ende und die VIPERS dürfen befreit durchatmen – sie haben nämlich den Ligaerhalt mit Erreichen des siebten Platzes geschafft! Es gab Phasen, da war klarer, dass man dieses Minimalziel schaffen würde; es gab aber auch Zeiten, da haben die VIPERS sich ernsthafte Gedanken über ihre Platzierung in der 2.Liga KF machen müssen. Alles in allem ist das buntgemischte Team noch näher zusammengerückt und darf von vielen gewinnbringenden und eindrücklichen Erlebnissen berichten!


Telegramm 1
VIPERS InnerSchwyz – emotion Hinwil-Tann 4:5 (1:3)
Frauen 2.Liga Kleinfeld, Gruppe 3 / 9. Runde vom 05.03.2023
Neuheim Eschenbach Eschenbach LU
SR: Roman Trummer
Tore: 7. Suter 1:0. 11. emotion Hinwil-Tann 1:1. 18. emotion Hinwil-Tann 1:2. 19. emotion Hinwil-Tann 1:3. 24. J. Reichlin (Suter) 2:3. 27. emotion Hinwil-Tann 2:4. 27. J. Reichlin 3:4. 29. emotion Hinwil-Tann 3:5. 35. J. Reichlin 4:5.
Strafen: VIPERS 1 Mal 2 Minuten; emotion Hinwil-Tann keine Strafen
Aufstellung VIPERS: Karin Appert; Jasmin Reichlin, Shaienne Suter, Corina Linggi; Andrea Aschwanden, Corina Jütz, Nicole Nideröst; Laura Reichlin, Lana Anderegg, Svenja Steinauer; Alessandra Gentile
Bemerkungen: VIPERS ohne Carina Wey, Saphira Walker (beide abwesend), Maria Flühler (verletzt)

Telegramm 2
VIPERS InnerSchwyz – Glattal Falcons 3:4 (3:3)
Frauen 2.Liga Kleinfeld, Gruppe 3 / 9. Runde vom 05.03.2023
Neuheim Eschenbach Eschenbach LU
SR: Markus Zumstein
Tore: 5. Suter (Linggi) 1:0. 6. Glattal Falcons 1:1. 6. Linggi (J. Reichlin) 2:1. 9. Suter (J. Reichlin) 3:1. 11. Glattal Falcons 3:2. 14. Glattal Falcons 3:3. 33. Glattal Falcons 3:4.
Strafen: VIPERS 2 Mal 2 Minuten; Glattal Falcons 3 Mal 2 Minuten
Aufstellung VIPERS: Karin Appert; Jasmin Reichlin, Shaienne Suter, Corina Linggi; Andrea Aschwanden, Corina Jütz, Nicole Nideröst; Laura Reichlin, Lana Anderegg, Svenja Steinauer; Alessandra Gentile
Bemerkungen: VIPERS ohne Carina Wey, Saphira Walker (beide abwesend), Maria Flühler (verletzt)